Matrix: Reloaded

Die Wachowski-Brüder haben mit "Bound" einen kleinen, aber überraschend guten Film gemacht. Mit "Matrix" haben sie einen großen und gigantisch erfolgreichen Kultfilm geschaffen. Genug Vorarbeit, um mit zwei Sequels noch mal richtig Geld zu verdienen. Dazu gehört ein Marketing-Hype: Computerspiel auf allen wesentlichen Plattformen zeitgleich mit Filmstart, Soundtrack mit trendigen Bands, Trailer neun Monate vorher, Berichte in praktisch allen Zeitschriften, Re-release des Vorläufers als Budget-DVD. Ah, da war auch noch der erste der zwei gedrehten Filme.

Einhundertzwanzig Millionen Dollar für Special Effects für zwei Filme, wenn man der Presse glauben darf. Nochmal: 120.000.000 US$ für Special Effects. War es das wert? Wenn man nur die Special Effects betrachtet, dann auf alle Fälle. Gigantische Verfolgungsjagden, akrobatische Kampfszenen, eine davon mit etwa 100 identischen Gegnern, eine riesige Höhle mit einigen 1000 Leuten und vieles mehr. Alles hervorragend gemacht und vieles so noch nie auf Film gebannt.

Also: Marketing ok, Special effects ok. Sieht schon mal ganz gut aus. Das Ding soll jetzt ja auch noch eine Geschichte erzählen. Morpheus und Crew folgen der Prophezeiung, die durch das Kommen von Neo das Ende des Krieges zwischen Menschen und Maschinen ankündigt. Man versucht, vom Orakel in der Matrix noch mehr Info zu bekommen. Und man sieht Zion, die Heimat der freien Menschen. Der Computer versucht natürlich Neo zu stoppen. Die Liebe kommt auch nicht zu kurz. Mehr möchte ich eigentlich nicht verraten. Wer den ersten Teil nicht gesehen hat, der sollte ihn sich vielleicht vorher für 10 Euro auf DVD zulegen.

Insgesamt ergibt sich ein sehr guter Action-Film mit Science Fiction Touch. Die pseudo-philosophischen Dialoge des ersten Teils finden sich auch hier wieder. Und egal ob man das für Unfug hält oder dahinter den Sinn des Lebens sucht, sie machen den Film interessant. Und sie geben ihm die Atmosphäre, die so vielen Action-Filmen fehlt. Die schwarzen Lederklamotten und die Sonnenbrillen helfen da allerdings.

Die Wachowskies schaffen es, den Film im Vergleich zum Original innovativ genug zu gestalten. Wir werden sehen, ob ihnen das im two-for-the-price-of-one produzierten dritten Teil auch gelingt. Mein einzige Kritikpunkt ist, daß manche der reinen Action-Szenen etwas zu lang sind. Ein großes Plus ist, daß in der Philosophie der Matrix die aus Hong Kong importierten Kampfszenen nicht unrealistisch sind. Ebensowenig wie durch die Luft fliegende Autos und unbehelligt im Kugelhagel stehende Protagonisten.

Jeder, der Action-Filme nicht grundsätzlich verabscheut sollte Matrix: Reloaded gesehen haben. Im Vergleich zum ersten Teil fehlt die damals geniale Idee und das Mysteriöse an der Matrix. Dennoch ein sehr gutes Sequel, mit dem zurecht viel Geld verdient wird.

Punkte: 8 von 10

Herausragendes Product Placement: Cadillac (und ca. 100 Produkte mehr)