Pirates of the Caribbean - The Curse of the Black Pearl

Ich liebe Piratenfilme. Zumindest war das vor knapp 20 Jahren so. Vor meinem 12. Lebensjahr muß ich "Der rote Korsar" etwa fünf mal gesehen haben. Leider war das Genre von wenig erfolgreichen Wiederbelebungsversuchen abgesehen bis vor kurzem tot. Nach "Pirates of the Caribbean" muss ich sagen, dass ich Piratenfilme immer noch ganz toll finde.

Natürlich tun es ganz normale Piraten heute nicht mehr. In den Zeiten von Freddy Krueger und ILM müssen es schon verfluchte, untote Piraten sein. Die Leute von der Abteilung Computergrafik müssen ja schließlich eh bezahlt werden. Die Produzenten wollten natürlich auch kein zu großes Risiko eingehen, also muss ein Star her.

Und Johnny Depp hat in dem Film einen wirklich großartigen ersten Auftritt. Der stolze Piratenkapitän in Hippie-Look mit Rastalocken läuft genial in einen kleinen karibischen Hafen ein. Hier beginnt fünf bis zehn Minuten im Film auch schon die atemberaubende Action, die die ersten zwei Drittel des Films auch nicht mehr nachlässt. Dann musste die Handlung und obligatorische Liebesaffäre wohl auch ein bisschen berücksichtigt werden.

Apropos Handlung, dem Kenner von Sid Meiers "Pirates" bietet sich bis auf die Untoten wenig neues. Tochter des Gouverneurs rettet auf der Reise in die Karibik armem Jungen das Leben und findet geheimnisvolle Goldmedaille. Junge wird Schmied, Tochter wird dem Marinekommandeur der Eilands angedient, liebt aber den Schmied. Piraten überfallen Stadt, entführen Tochter. Ex-Piratenkapitän und Schmied nehmen die Verfolgung auf, gefolgt von Militärkommandeur, Vater und der ganzen Royal British Navy der Gegend.

Ist aber auch egal. Gute Atmosphäre, schön choreographierte Stunts, witzige Sprüche und spannende Wendungen der Geschichte liefern solide Unterhaltung. Manchmal hat der Film leider etwas zu viel: Zu viel Computergrafik und zu viel Johnny Depp zum Beispiel. Beides hätte es nicht gebraucht. Die Geschichte hat dafür aber gerade richtig viel Tempo mit einem kleinen Loch nach etwa 2/3 des Films. Der letzten paar Minuten wirken gekünstelt, da gingen dem Scriptwriter-Team wohl die guten Ideen aus.

Insgesamt eine Empfehlung, wenn man einfach gut unterhalten werden will. Und für Normalsterbliche ohne High-End Home-Cinema durch die bombastischen Effekte einen Kinobesuch wert.

Punkte: 8 von 10

Herausragendes Product Placement: Keins! (vielleicht mag ich deswegen historische Filme)