Tom Wolfe: The Right Stuff

„The Right Stuff“ ist das erste Sachbuch von TomWolfe für mich. Eigentlich ist nur der kleiner Teil seines Werks Belletristik, z.B. die hervorragenden Romane „A Bonfire of the Vanities“ und „A Man In Full“. Beide sind aber auch gleichzeitig Milieustudien.

Ich kam auf „The Right Stuff“ beim Besuch des Kennedy Space Center in Florida. Tom Wolfe beschreibt in dem Buch das Mercury-Programm der USA. Mercury war die Antwort auf die erfolgreichen Sputnik- und Wostok-Missionen der damaligen UdSSR. Vor den Mondmissionen führten die Russen im Rennen um den ersten Mann im All. Zu Hochzeiten des Kalten Krieges war dies eine Herausforderung, die die US-Regierung annehmen musste.

Tom Wolfe beschreibt diese Zeit aus der Sicht der Astronauten. Der Schwerpunkt liegt nicht auf den technischen Fortschritten bei der Entwicklung der Raketen, sondern auf den Charakteren der Astronauten. Die ersten Amerikaner im All wurden aus Testpiloten von Navy, Marines und Airforce ausgewählt. Um in diesem Job erfolgreich zu sein braucht Mann den „Right Stuff“.

Was macht den „Right Stuff“ aus? Nach dem Lesen des Buches kann man es genauer defnieren. Ein erster Anhaltspunkt: Mut, Coolness, Selbstvertrauen, Wille zum Erfolg. Und all dies hatten die sieben ausgewählten Astronauten. In den Missionen sollten sie auf einer Rakete als Passagiere wie eine Kanonenkugel ins All geschossen werden. Vor ihnen erfüllte ein Affe die Mission.

Wo war die Aufgabe des Piloten? Warum hatte man jahrelang als Pilot trainiert und war einer der besten geworden, um als bloßer Passagier in den Weltraum geschossen zu werden? Damit beschäftigt sich ein Teil des Buches. Die gigantisch große Rolle der Astronauten in der amerikanischen Öffentlichkeit ist ein anderes Thema. Das Magazin „Life“ durfte exklusiv berichten, die Missionen waren im Fernsehen zu sehen. Wie gingen die Familien damit um?

Insgesamt ein wirklich sehr gutes Buch über den Menschen in der Technik. Die Rolle der Astronauten in der Öffentlichkeit war immer sehr groß. Neuere Beispiele sind die D-1 Mission des Space-Shuttle sowie die Challenger und Columbia-Katastrophen. Tom Wolfe schafft es fesselnd über die Persönlichkeiten der Astronauten zu berichten und die Geschichte der Mercury-Missionen zu schildern. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Wer entfernt Interesse an den Themen Raumfahrt oder Fliegerei hat sollte das Buch lesen.